Montag, 4. Juli 2011

Vertreibung aus dem Paradies

Oft schon hat PD in meinem Tagebuch in Zusammenhang mit Sammy, mir, Destiny und vielen anderen Altstadt-Hunden den Florinsgarten erwähnt - den Garten neben der Florinskirche, der seinen Namen weniger der Optik wegen verdient.

Der Florinsgarten war für uns seit Jahren vorrangig ein Ort der Besinnung und des Krafttankens, ein spiritueller Ort. Aber auch einer der ganz wenigen Orte in der Koblenzer Altstadt, an dem die Hunde mal gefahrlos von der Leine gelassen werden und miteinander toben konnten, ohne dass ihre besten Freunde mit Restriktionen seitens der Ordnungshüter rechnen mussten.

Die Atmosphäre dieses Ortes ist seit gestern für PD vergiftet.

Warum? Die Eine der einzigen zwei Anwohnerinnen, eine "Dame" so Mitte/Ende Dreißig, hat PD eindringlich vermittelt, dass insbesondere die Lärm- und Geruchsbelästigungen, die sie ständig auf ihrer Terrasse im 2. (oder 3.?) Stock ihres eigenen Hauses ertragen müsse, von ihr nicht mehr akzeptiert werden könnten. Die Argumente von PD, besonders die Altstadt-Hundehalter trügen dafür Sorge, dass Abfälle, tierische und menschliche Exkremente, Glas, Spritzen u. ä. anderer Florinsgarten-Besucher beseitigt würden, ließen sie kalt.

Selbstverständlich interessierte es sie auch nicht, wie wichtig der Florinsgarten für PD & Destiny und viele andere Altstadtbewohner ist. Sie meinte, die Freiheit des Einen höre da auf, wo die Freiheit des Anderen eingeschränkt würde. Hmm. Gilt das nicht für alle, nicht nur für Hauseigentümer?

Normalerweise würde PD sich das nicht gefallen lassen. Da es sich aber beim Florinsgarten um einen spirituellen Ort handelt, hat PD das Gefühl, er zöge, wenn er anfänge zu kämpfen, zwangsläufig die Mächtigen aus dem Regenbogenland in den Konflikt mit hinein. Das aber ist nicht verantwortbar, denn das würde für die "Dame" nicht absehbare Folgen nach sich ziehen.

Also hat PD sich gestern noch schweren Herzens vom Florinsgarten verabschiedet und wird ihn zukünftig ohne Not materiell nicht mehr betreten.

... Wenn du in erster Linie an dich denkst, an Deine Interessen, dann führt dein Weg zum Dunkel. Wenn du an andere denkst, zum Licht. ... (Wächter der Nacht, S. 445, S. Lukianenko)

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